ABSAGE DER JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG

Liebe Mitglieder*innen bei WinLi,

Corona dominiert momentan einfach Alles – im Sinne von Einschränkungen der persönlichen Freiheiten um  sich und andere zu schützen und im Sinne von Verantwortung für sich und unsere Nächsten.

Die Freiheit des Einzelnen hört da auf, wo die Freiheit des Nächsten beginnt“ (Rosa Luxemburg).

Nach längerer Abwägung im Vorstand und der Orga-Runde haben wir uns letztendlich entschieden die diesjährige Jahreshauptversammlung abzusagen. Da das öffentliche Leben im „Lock down light“ so gut wie abgesagt ist, finden wir keinen Raum für mehr als 18 Personen. Das stellt uns vor das unlösbare Problem: „wer darf kommen und wer müsste abgewiesen werden“. Da wir keine Corona – Diktatur wollen, blieb nichts anderes als die Aussetzung der Jahreshauptversammlung – was rechtlich auch möglich ist.

Da die bisher gewohnte persönliche Begleitung zur Integration von Menschen auf der Flucht unter Corona-Bedingungen kaum möglich war, hat sich unsere Begleitung und Beratung stark auf unsere Öffnungszeiten im Büro verlagert. Besonders seit wir auch unser Café-Angebot in der Hauptschule momentan nicht anbieten können. Wir haben die Öffnungszeiten noch einmal erhöht: montags von 16 bis 18 Uhr, dienstags von 9 bis 14 Uhr und donnerstags von 17 bis 20 Uhr. Das Büro war die ganze Zeit besetzt und wir hatten das Fenster als „Schalter“ geöffnet. Für die kalte Winterzeit haben wir drinnen mit Plexiglas – Schutzschilden aufgerüstet. Der ganz, ganz große Dank gilt unseren beiden Koordinationsmanagerinnen Elke Dienst und Marion Wester.

Nachdem sich die Gemeinde-Verwaltung und das Jobcenter in ihrer Corona-Burg verbarrikadiert haben, wurde unser Beratungsangebot immer stärker wahrgenommen und angenommen. Die Beratung bezieht sich neben der Ämter – Begleitung (Sozialamt, Jobcenter, Arbeitsagentur …) mittlerweile auf das ganz alltägliche Leben mit Miete, Versicherung, Kita und Schule.Die durch Corona eingeschränkte Begleitung und das hohe Spendenaufkommen Ende letzten Jahres (im Zuge der mehr als zögerlichen Unterstützung durch die Gemeinde Lindlar)  ermöglichen es uns, das kommende Jahr aus eigenen Mitteln zu bewältigen. Gerade haben wir die erneute Zusage der Ev. Kirche erhalten, unsere Büro – Koordination im kommenden Jahr zu unterstützen.  Unser Dank gilt hier neben unseren Mitgliedern eben auch den bisherigen Spendern, die gerne weiter eingeladen sind, uns zu unterstützen.

Der Vorstand von WinLi hat sich nach einigen nötigen Präzisierungen der Aufgabenbereiche komplett verpflichtet weiter zu machen. Also: Siegfried Charlier, Öffentlichkeitsarbeit; Monika Serwe, Personal und Ehrenamtler*innen; Ulrich Müller, Kasse; Dietmar Klein, Rechtsangelegenheiten und Datenschutz.

Nachdem die Kassenprüfung am 29.10.20 durch Bernhard Laukemper und Leo Kals positiv abgeschlossen wurde, führen auch die beiden Kassenprüfer ihr Amt fort. Wir werden nach wie vor von einigen Ehrenamtler*innen in der monatlichen Orgasitzung und natürlich in der ganz persönlichen Begleitung unterstützt.  Das Möbel- und Fahrradspendenlager wird ebenfalls weiter betrieben. Nach einiger Zeit der „Dürre“ haben aktuell auch mehrere neue Unterstützer zu uns gefunden – worüber wir uns sehr freuen. Die Orgasitzung findet jeden 2. Montag im Monat öffentlich, von 18 bis 20 Uhr statt. Interessenten*innen melden sich bitte im Büro.

Auf der Ebene der Bundesrepublik und der EU kann man sich im Umgang mit Menschen auf der Flucht bzw. deren Abwehr nur noch „fremd schämen“ (Stichwort Moria). Die Gesellschaft der Bundesrepublik könnte viel mehr tun und ist dazu auf der zivilgesellschaftlichen Ebene auch bereit.

Wir hoffen darauf, dass wir uns im nächsten Jahr auch wieder persönlich begrüßen können. Sehr gerne würden wir auch wieder 1 x im Monat das Café International mit einem veränderten Programm eröffnen.

Auch mussten wir wg. Corona schweren Herzens unser Circus-Projekt (mit dem Circus Solana) absagen. Hoffentlich ist nächstes Jahr ein Sommerfest oder Begegnung – wie auch immer – wieder möglich.

Nachdem die Kommunalwahl  nach über 70 Jahren zum Ende der absoluten CDU-Mehrheit im Rat geführt hat, hoffen wir auf einen lebendigen Dialog mit den örtlichen Parteivertreter*innen zum gemeinsamen Wohl von Einheimischen und Zugezogenen – Willkommen in Lindlar.

Siegfried Charlier, 1. Vors.WinLi