Lindlarer helfen Menschen auf der Flucht bei der Integration

Neujahrsempfang 2016 bei der Flüchtlingsinitiative Lindlar

Flüchtlingsinitiative Lindlar Taek won do bei der Flüchtlingsinitiative Lindlar Viele Besucher beim Neujahrsempfang der Flüchtlingsinitiative Lindlar
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Seit Monaten beherrscht das Thema Flüchtlinge die Berichterstattung der deutschen Medien. Politiker aller Parteien werden nicht müde zu betonen, wie groß die gesellschaftliche Herausforderung ist, die sich durch den Zuzug der Menschen ergibt, die auf der Suche nach Schutz und einem Leben in Frieden nach Deutschland kommen. Auf dem Neujahrsempfang des Lindlarer Vereins für Flüchtlingshilfe „WinLi“ (Willkommen in Lindlar WinLi e.V.) zeigte sich jetzt wieder einmal, wie groß die Bereitschaft der Menschen in Lindlar ist, Flüchtlingen zu helfen und sie bei der Integration zu unterstützen.

Mitglieder und Sponsoren des Vereins, Flüchtlinge und zahlreiche Vertreter aus Politik und Gesellschaft waren der Einladung ins Jubilate Forum gefolgt. „Wir können die Welt nicht retten, aber wir können alle etwas tun, um zu helfen“, erklärte der WinLi-Vorsitzende Siegfried Charlier. Zivilcourage statt Angst zu zeigen und „global zu denken und lokal zu handeln“ seien die besten Grundlagen, um in der aktuellen Situation Positives zu bewirken. Er dankte allen ehrenamtlichen WinLi-Helfern für ihren unermüdlichen Einsatz, forderte sie aber gleichzeitig auf, sich selbst nicht zu überfordern und mit den persönlichen Ressourcen achtsam umzugehen.

Auch Bürgermeister und WinLi-Schirmherr Dr. Georg Ludwig dankte allen Helfern für ihr Engagement: „Die Gemeinde kann die Grundversorgung für die Flüchtlinge liefern, aber das Menschliche geht nur über das Ehrenamt“. Es habe sich eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und WinLi etabliert, die auch zukünftig so weitergeführt werden solle, vor allem in Hinblick auf die zu erwartenden Herausforderungen im Jahr 2016. Für Unterhaltung sorgte ein kleines Rahmenprogramm mit einem amüsanten pantomimischen Sketch von Kristin Kunze, alias Sophia Altklug, und Regina Halke, einem musikalischen Beitrag der WinLi-Band sowie eine beeindruckende Taekwondo-Vorführung des TV Becketal. Dort trainiert seit einigen Monaten der in Lindlar lebende Syrer Abdullah, der gemeinsam mit weiteren Flüchtlingen aus Gummersbach, unter der Leitung von Großmeister Bajrush Saliu, eine Kostprobe der koreanischen Kampfsportart präsentierte. Fasziniert waren die Besucher auch von den Bildern der 26-jährigen Rama aus Syrien, von denen einige im Vorraum ausgestellt waren.

Im weiteren Verlauf des Abends stellten ehrenamtliche WinLi-Helfer die verschiedenen Arbeitsbereiche wie Besuchsdienste, Orientierungs- und Sprachkurse, Fahrradservice, Spendenlager, Sport, Essbares Lindlar und das Café International in informativen Kurzvorträgen vor und gaben damit einen guten Überblick über die Arbeit des Vereins. Neben angeregten Gesprächen bei Sekt und Leckereien nutzen viele der Gäste im Anschluss die Möglichkeit, sich an den Informations-Tischen genauer über die Arbeit von WinLi zu informieren.