WinLi – Statement

Vor dem Hintergrund einiger Polizeieinsätze der letzten Wochen im Kontext der Flüchtlingsunterbingung in Lindlar (Diebstahl bis Ziegenschächten) wollen wir Folgendes noch einmal grundsätzlich festhalten:

Willkommenskultur in Lindlar (WinLi) bedeutet für uns ehrenamtlichen Helfer eine „zwingende“, logische Schlussfolgerung aus unserer Haltung der nächstenliebenden Mitmenschlichkeit. Wenn alle Menschen gleich sind, dann haben auch alle Menschen ein legitimes Recht auf Sicherheit ihrer Person und ihrer Familie. Darüber hinaus empfinden wir auch vor dem historischen Hintergrund des Hitlerfaschismus und der daraus resultierenden Flucht vieler Deutscher aus Angst vor Verfolgung und Vergasung eine besondere deutsche Verpflichtung zur Hilfe in Not. Wir wollen den Flüchtlingen heute Zuflucht (Sicherheit) und die Möglichkeit einer Neu-Orientierung für ihr zukünftiges Leben bieten. Dazu bieten wir Begleitdienste, Sprachunterricht und Orientierung in unserer, erst einmal fremden Kultur, an.

Wir sind aber auch sehr daran interessiert über unsere Werthaltungen mit den Flüchtlingen in einen Dialog zu treten. Dieser Dialog fordert zu allererst einmal den gegenseitigen Respekt voreinander und keine missionarische Unterwerfung oder Zwangsintegration. Sowohl wir sollten neugierig auf das uns „Fremde“, Unbekannte sein, als auch die Flüchtlinge sollten neugierig sein auf das für sie Unbekannte und erst einmal Befremdende.

 

Wir sind gerne Gastgeber, erwarten dann aber auch von den bei uns willkommen geheißenen Gästen eine Rücksicht auf unsere Sitten und Gebräuche. Neben dem Recht auf persönliche Unverletzlichkeit (Verbot jeder Form von Gewalt – auch Genitalverstümmelung und Zwangsverheiratung) gilt dies auch für das Recht auf Eigentum (Verbot von Diebstahl) und Gebräuche wie dem Schlachten von Tieren in überwachten spezialisierten Einrichtungen wie Schlachtereien.

 

Wenn die Freiheit bei uns nun von einigen wenigen Flüchtlingen missbraucht wird, indem Gesetze übertreten werden, müssen wir einmal darauf hinweisen, dass das auch unter uns Deutschen so ist. Und zum anderen diesen Missbrauch nicht einfach tolerieren, sondern gemeinsam am Erhalt unserer Vertrauenskultur arbeiten. Dazu rufen wir alle auf: die Flüchtlinge, die ehrenamtlichen Begleiter von WinLi und die Bevölkerung von Lindlar.